Dr. Hans Jürgen Schubert

Verleihung der Ehrennadel                                                                                                                    

DER VERBAND BAYERISCHER GESCHICHTSVEREINE e.V.

verleiht

Herrn Dr. Hans Jürgen Schubert

die Ehrennadel des Verbandes.

Er würdigt damit seine Verdienste um den Verein der Freunde der Burg Stein e.V., dessen Gründungsmitglied und langjähriger Schriftführer er ist und für den er durch wissenschaftliche Beiträge, Führungen und Vorträge er über Jahrzehnte intensiv tätig war und ist.

Stein an der Traun, am 13. November 2015

Prof. Dr. Manfred Treml

1. Vorsitzender

Verband bayerischer Geschichtsvereine e.V.


Verleihung der Ehrennadel an Dr. Hans Jürgen Schubert bei der Herbstversammlung des Vereins der Freunde der Burg Stein am 13. November 2015 in Stein an der Traun

Die Ehrennadel, die der Verband im Jahre 2008 eingeführt hat, wird an langjährige Mitglieder historischer Vereine verliehen werden, die verantwortungsvoll in Vorstand oder Beirat mitgewirkt haben und sich um ihren Verein in besonderem Maße verdient gemacht haben.

Ich freue mich sehr, dass ich als Vorsitzender des Verbandes, dem etwa 230 Vereine, Institute und Kommissionen angehören, mit Herrn Dr. Hans Jürgen Schubert eine herausragende Persönlichkeit auszeichnen darf, die regionale Forschung und Vermittlung in ganz besonderer Weise befördert hat.

Übrigens liegt die langjährige Leistung unserer Vereine durchaus auf diesem Feld der Regionalgeschichte, das wir keinesfalls preisgeben dürfen, auch wenn uns ein werbegeleiteter Hedonismus und ein interessenorientiertes Globalisierungsdogma von der Wirkungskraft  der Region abbringen will.

Dr. Schubert ist ein Vertreter der nach 1945 „in Bayern Angekommenen“ - nach der Vertreibung aus Oberschlesien -, die unser Bayernland so bereichert haben.

Als promovierter Germanist und Anglist mit 2. Staatsexamen und ausgebildeter wissenschaftlicher Bibliothekar brachte er hohe Kompetenz und beste Voraussetzungen mit für ein kulturelles Engagement auch in seiner Heimatregion mit.

Und obwohl er in seinen verschiedenen beruflichen Funktionen bis zur Pensionierung im Jahre 2005 sicher gut ausgelastet und reichlich beschäftigt war, stürzte er sich schon 1972 in ein durchaus nicht harmloses denkmalpflegerisches Abenteuer.

Die Tatsache, dass von der Geschichte von Stein nicht allzu viel bekannt war, aber auch die Sorge um die Erhaltung der schützenswerten Baudenkmäler in Stein und Umgebung, bewog Dr. Schubert einige Gleichgesinnte, den Verein der Freunde der Burg Stein zu gründen.

Seither ist er als Schriftführer in der Vorstandsschaft tätig, schlanke 43 Jahre immerhin.

Noch wichtiger freilich war seine wissenschaftliche und didaktische Leistung.

Er sammelte und wertete lokalhistorischer Zeugnisse der Vergangenheit aus und legte bereits 1975 ein erstes Burgführerheft vor, das inzwischen in 8. Auflage erschienen ist.

1979 erschien sein Heimatbuch der ehemaligen Gemeinde Stein mit vielen wertvollen Quellenangaben zur Geschichte des Ortes.

Auch die inzwischen 24 Steiner Burgbriefe, die in zweijährigem Rhythmus seit 1983 erscheinen, tragen seine Handschrift.

Und dass zum Gesamtangebot eines so engagierten Kulturaktivisten auch eine Fülle an Vorträgen, Führungen und Exkursionen gehören, versteht sich fast von selbst, ist aber dennoch nicht selbstverständlich.

Das ist, lieber Herr Schubert, insgesamt ein bewundernswerte Leistung, der man nur höchsten Respekt zollen kann. Denn Sie haben damit in mühseliger Detailarbeit nicht zur Erhaltung eines wertvollen Denkmals beigetragen, sondern auch Grundlagen für weitere Forschung gesichert.

Dafür darf ich Sie nun namens des Verbands bayerischer Geschichtsvereine für diese langjährige und höchst erfolgreiche Tätigkeit mit unserer Ehrennadel auszeichnen.

Der Verband dankt Ihnen damit für dieses herausragende Engagement, das vorbildlich ist. Dieser Bürgersinn, den Sie über Jahrzehnte bewiesen haben, ist auch Garant für ein lebendiges regionales Geschichtsbewusstseins und belegt zugleich, dass auch Heimatvereine durchaus wissenschaftsorientiert und forschungsbezogen sein können, ohne damit auf volkstümliche Vermittlung zu verzichten.